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Was ist zu tun, wenns in der Kita brennt?
Oliver Menge
(Foto: Oliver Menge)


Betreuerinnen der Kita Delfin aus Bettlach erhielten Infos der Feuerwehr aus erster Hand und konnten mit echtem Feuer üben.

Die Kita Delfin in Bettlach ist im Adamhaus untergebracht, einem stattlichen Bauernhaus aus dem Jahr 1771 mit dicken Mauern und einem Dachstock aus Holz, in dem auch die Galerie im Adamhaus und das Dorfmuseum im vorgelagerten Spycher untergebracht sind. Das von der Gemeinde vor rund fünf Jahren komplett renovierte und umgebaute Gebäude ist mit einer topmodernen Brandschutzanlage ausgerüstet. Aber, so die Überlegung von Kita-Leiterin Tanja Elmiger, es könne trotzdem nicht schaden, wenn ihre Betreuerinnen vom Fachmann erfahren, wie man sich im Fall eines Brandes zu verhalten hat.

Feuerwehrkommandant Patrik Gfeller erklärte sich bereit, zusammen mit den Feuerwehroffizieren Dominic Studer, Chef des Piketts 1 und Roland Stäheli, Atemschutzchef Stv, den Frauen in einer rund zweistündigen Veranstaltung ohne Kinder, das Thema «Feuer» näher zu bringen.

Feuer in der Theorie

Im ersten Teil der Kurzausbildung, die im Feuerwehrgebäude stattfand, ging Gfeller zuerst auf die Entstehung und die Eigenschaften von Feuer ein. Damit etwas brennen könne, benötige es drei Grundvoraussetzungen: «Es braucht Energie, etwas, das brennen kann und Sauerstoff.»

Gfeller erklärte den Unterschied verschiedener brennbarer fester, flüssiger und gasförmiger Materialien sowie die verschiedenen Energieformen, die zur Entzündung führen können: elektrische Energie, ein Kurzschluss in einem Kabel, eine Herdplatte, die heiss wird oder ein defektes Gerät. Eine chemische Reaktion, wenn zum Beispiel die falschen Stoffe, wie bestimmte Reinigungsmittel, zusammengeschüttet werden und physikalische Energie, wie zum Beispiel eine brennende Zigarette, Kerze oder eine Pfanne, in der sich Öl entzündet.

Anhand von kurzen Filmen zeigte er, wie schnell sich ein Brand ausbreitet: Innerhalb von wenigen Minuten wird aus einer glimmenden Zigarette ein Vollbrand mit mehreren hundert Grad Temperatur. Insbesondere der Rauch wird sehr heiss dabei, bis zu 700 Grad, heisser, als das eigentliche Feuer, das mit 200 bis 250 Grad brennt (bei Holz und Papier). Erreicht der Rauch eine bestimmte Konzentration und Hitze, kommt es zum sogenannten «flash over», das heisst der Rauch selber entzündet sich und der Brand breitet sich rasend schnell aus.

Gfeller zeigte das richtige Verhalten im Brandfall auf, und zwar nicht allgemein gehalten, sondern ganz spezifisch auf die Situation in der Kita mit kleinen Kindern und auf das Gebäude zugeschnitten. Erste Massnahme ist die Alarmierung. Zwar verfügt das Adamhaus über eine immer scharfe Brandmeldeanlage, die ohne Verzögerung bei der Alarmzentrale einen Alarm auslöst, sobald Rauch oder Hitze erkannt werden. Aber dennoch ist es hilfreich, wenn die Rettungskräfte und die Feuerwehr genauere Informationen erhalten. Auch die Zuteilung verschiedener Aufgaben erklärte der Feuerwehrkommandant auf eindringliche Art und Weise.

Im Fall eines Brandes müssen alle Kinder und Erwachsenen so schnell als möglich das Haus verlassen und sich beim Sammelpunkt treffen. Eine Person ist dabei Ansprechpartner für die Rettungskräfte und muss über den Verbleib aller Kinder und Betreuerinnen Bescheid wissen, um die Feuerwehrleute zu informieren. Gfeller erklärte anhand von Satellitenbildern die möglichen Evakuierungsorte, wo die Feuerwehr mit Leitern Zugang hätte, um jedermann evakuieren zu können, der es selber nicht mehr aus dem Haus geschafft hat.

Notfallknopf für Fensteröffnung

Wichtiger Punkt, den Gfeller mehrmals betonte: Beim Eingang der Kita befindet sich ein Notfallknopf, mit dem die Kippfenster im Dach ganz geöffnet werden können, damit der Rauch abziehen kann. «Nach einer Alarmierung dauert es vier bis sieben Minuten, bis die Feuerwehr voll einsatzfähig vor Ort ist. Das ist der Zeitpunkt, in dem sich der Rauch unter Umständen so erhitzt hat, dass es zum flash over kommt, für uns die reinste Hölle, in die wir reinmüssen.» Wenn der Rauch aber abziehen könne, zögere man den Zeitpunkt, zu dem sich der Rauch entzündet, um wichtige Minuten hinaus.

In der anschliessenden Fragerunde diskutierten die Anwesenden auch Projekte, wie sie die Kinder spielerisch an das Thema Feuerwehr und das Verhalten im Brandfall annähern können, um zum Beispiel eine rasche Evakuierung zu ermöglichen, indem Panik vermieden wird. Auch das Thema «Amok» wurde angesprochen, wo man sich im Gegensatz zu Situationen mit Feuer eher ruhig und defensiv verhalten muss.

Feuer in der Praxis

Dann ging es an die praktische Übung: Bei einem Posten lernten die jungen Frauen den richtigen Gebrauch einer Löschdecke, mit der man ein Feuer ersticken kann, ohne sich selber zu verletzen. Hilfreich, wenn zum Beispiel eine Pfanne in Brand gerät. Es brauchte schon gehörigen Mut, sich nur durch die Decke geschützt über das lodernde Feuer zu beugen und es abzudecken. Beim anderen Posten galt es, einen brennenden Stapel Holz-Paletten mit Feuerlöschern zu löschen, wobei es zu beachten galt, das Feuer von unten nach oben zu bekämpfen. Die acht Betreuerinnen und ihre Leiterin hatten hier sichtlich Spass und leerten rund acht Feuerlöscher. Beim anschliessenden Grillplausch konnten noch weitere Fragen geklärt werden.

(Quelle: Grenchner Tagblatt, 05.05.2017)
05.05.2017 | Wyss Sophie
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