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Freitag, 29. März 2024
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Tue Gutes und sprich darüber: Der Turnverein sammelte Müll
Oliver Menge
(Foto: Oliver Menge)


Drei Wochen lang waren Mitglieder des TV Bettlach im Dorf unterwegs und sammelten, was das Zeugs hält: 100 Kilogramm Abfall kamen so zusammen.

Bettlach ist um Einiges sauberer geworden. Dies dank einer Aktion des Turnvereins, der beschlossen hatte, dem Abfall im Dorf den Garaus zu machen. Statt zu trainieren haben die einzelnen Riegen und Gruppen jeweils am Abend gruppenweise «gfötzelet», also alles an Abfall zusammengelesen, was sie finden konnten.

Die Menge, die dabei zusammenkam, ist beachtlich: Innerhalb von knapp drei Wochen, an denen jeweils zwischen 4 und 30 Aktive dabei waren, die zwischen 17 und 21.30 Uhr das Dorf säuberten, kamen exakt 100 Kilogramm Abfall zusammen.

Diesen Abfallberg, säuberlich aufgetrennt, übergab der Vorstand des Turnvereins symbolisch Gemeindepräsidentin Barbara Leibundgut. Symbolisch deshalb, weil Präsident Tom Bernhard den Müll nach der Übergabe gleich selbst beim Werkhof entsorgte.

«Wir nahmen den Ortsplan von Bettlach zuhilfe und haben Quadrate darauf gezeichnet. Jede Gruppe konnte dann wählen, welches Gebiet sie abarbeiten will»,
erklärte Tom Bernhard. Manche Gebiete, wie rund um den Bahnhof herum, kamen zweimal dran. Insgesamt seien so an die 200 Leute im Einsatz gewesen.


Buntes Sammelsurium an Müll gefunden

Die Turnerinnen und Turner fanden alles Mögliche: Unterhosen, Präservative, leere Bierbüchsen jeglicher Marken, Papier und Karton, Petflaschen und vieles mehr. Unter den gesammelten Gegenstände waren auch eher spezielle Fundstücke. So wurde beispielsweise ein Skistock gefunden, den Präsident Tom Bernhard der Gemeindepräsidentin überreichte. Aber auch Socken, ein halbvolles Glas Essiggurken und eine Flasche Bombay-Gin, noch zu Dreiviertel voll.

«Die Bettlacherinnen und Bettlacher, deren Quartiere wir säuberten, waren sehr erfreut», meinte eines der anwesenden Vorstandsmitglieder. So sauber sei es schon lange nicht mehr gewesen. Eine Tatsache, die auch Barbara Leibundgut bestätigte: «Man sieht es in der Tat». Einige Anwohner hätten den Kindern und Jugendlichen sogar ein Trinkgeld spendiert für die Putzerei und hätten gesagt, das müsse eigentlich Schule machen.

Zigarettenstummel – Das grosse Ärgernis

Zwischen den mit Karton, Papier und Petflaschen gefüllten Säcken standen bei der Übergabe auch zwei gefüllte Plastiksäcke mit Zigarettenkippen, an die 3 Kilogramm. Für Bernhard das grösste Ärgernis: «Ich kann einfach nicht verstehen, dass Raucher ihre Kippen einfach auf die Strasse oder ins Gebüsch werfen, oft sogar noch direkt neben einem Aschenbecher». Insbesondere wenn man sich vorstelle, wie giftig so eine Kippe sei.

Tatsächlich sind bis zu 4000 schädliche Stoffe und Chemikalien in einem Zigarettenstummel zu finden. Das sind neben Nikotin und Teer weitere hochgiftige Substanzen wie Blausäure, Dioxine und Schwermetalle. Ein Teil dieser Stoffe verbrennt und gelangt in die Luft, viel davon verbleibt aber im Zigarettenfilter. Das Problem dabei: Zigarettenstummel sind extrem robust und benötigen dadurch zwischen 10 und 15 Jahre, um in der Natur vollständig zu verrotten. So kann eine einzige Kippe mit ihrem Mix aus Toxinen zwischen 40 und 60 Liter sauberes Grundwasser verunreinigen. In einem Liter Wasser kann eine einzige Kippe innerhalb von vier Tagen die Hälfte aller darin schwimmenden Fische töten. Werden Zigarettenstummel von Hunden gefressen, kann dies ebenfalls zu Vergiftungen führen.

Problemzone Bahnhof

Das Problem zeige sich besonders deutlich rund um den Bahnhof, wurde beobachtet. «Dort könnte man jeden zweiten Tag Zigistummel zusammenlesen gehen». Die Leute würden ihre Zigaretten einfach in die Büsche schnippen, bevor sie zum Perron kommen, wo das Rauchen verboten ist. Auch sonst treffe man dort mehr Abfall an als anderswo.

Aber nicht nur das: Ein Vorstandsmitglied nutzte die Gelegenheit, um bei Barbara Leibundgut ein Anliegen vorzubringen. Man hatte nämlich beobachtet, wie dort das Bord mit einem dieser kleinen Traktoren gemäht wurde, ohne dass man den Abschnitt vorher kontrolliert habe. Die Folge: Etliche Bier- und Aludosen wurden zerfetzt und die kleinen Metallsplitter seien von Hand kaum zu packen gewesen, scharfkantig und gefährlich.

Das Beispiel könnte tatsächlich Schule machen

Die Gemeindepräsidentin dankte dem Turnverein von ganzem Herzen. Die Aktion zeige, wie verbunden der Verein mit dem Dorf sei. Sie habe die Aktion auf den sozialen Medien auch mitverfolgt. Das hat übrigens auch der Schweizerische Turnverband, der sich per E-Mail beim TV Bettle gemeldet hat: In der nächsten Ausgabe des Verbandsheftlis wird eine Reportage über die Bettlacher Abfall-Aktion erscheinen. Gut möglich, dass sie anderswo Schule macht.

(Quelle: Grenchner Tagblatt, 15.06.2021)
15.06.2021 | Ramadani Albiona
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