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Exkursion in die Naturschutz-Geschichte des Bettlachstockes
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(Foto: Zvg)


Exkursion in die Naturschutz-Geschichte des Bettlachstockes

Die beiden Einwohnergemeinden Bettlach und Selzach haben zusammen mit der Bürgergemeinde Bettlach zu einer geführten Wanderung auf den Bettlachstock und zu einer anschliessenden Würdigung der Aufnahme ins UNESCO Weltnaturerbe eingeladen.

Fünfzig Unerschrockene trotzten dem starken Regen und liessen sich von der Feuerwehr bis zur Bettlachstockstrasse chauffieren. Vor dem Marsch schenkte die neue Wirtin des Restaurants Bettlachberg, Céline Danz, Kaffee aus. Thomas Studer, Revierförster, Thomas Leimer, Bürgergemeinde-Präsident und Thomas Schwaller vom kantonalen Amt für Raumplanung führten die Interessierten in Gruppen auf den Stock und erklärten unterwegs Zusammenhänge der Baumbestände mit dem Unterwuchs, zeigten Pflanzen und erläuterten Geschichtliches. Auf dem Stock wurden die Wanderer vom Alphornduo Bettlachstock empfangen.

Nach dem Abstieg führte die Feuerwehr die Wanderer zurück zum Schützenhaus. Dort wurden die Durchnässten und weitere Interessierte vom Schützenhaus Team mit einer Bratwurst belohnt. Bei der anschliessenden Würdigung überbrachte Regierungsrätin Brigit Wyss die Glückwünsche der Regierung und verdankte das Engagement der verschiedenen Personen, die zur erfolgreichen Aufnahme ins UNESCO Weltnaturerbe beigetragen haben: Mitarbeitende des Bundes, drei Kantonsförster, Mitarbeitende des kantonalen Raumplanungsamtes, Bürgergemeindepräsidenten, Gemeindepräsidentinnen und weitere Engagierte, alle hätten zum Erfolg beigetragen und eng zusammengearbeitet.

»Es war nicht einfach ...»

Thomas Leimer führte in seiner Ansprache aus, was der Entscheid, «nichts zu tun» und den Wald sich selbst zu überlassen, für ihn als jungen Förster bedeutete. Es sei nicht einfach gewesen, so schöne Bäume nicht zu ernten. Doch sie hätten bald eingesehen, dass dies der richtige Weg sei und seit langem freuen sie sich über die Entwicklung des Reservats auf dem Bettlachstock, dessen Krönung nun mit der Aufnahme ins Weltnaturerbe erfolgt sei.

Ausschlaggebend für die Entstehung des Naturreservats war laut Leimer, neben dem Zeichen der Zeit, dass man schon seit den 1970er-Jahren Inseln der Unberührtheit entstehen liess. Dann eine Studie über das BLN- Gebiet Weissenstein, anlässlich der 500 Jahrfeier Kanton Solothurn schliesslich und konkret, ein bereits bewilligtes Waldstrassenprojekt im Gebiet Stockhohlen, Brügglistrasse des Forstbetriebes der Bürgergemeinde Bettlach.

Jäger stellten Strasse in Frage

Bis 1981 bedurfte es für den Bau einer Waldstrasse keiner Bewilligung durch das Amt für Raumplanung. Der Kantonsoberförster konnte also ein entsprechende Erschliessungsstrasse direkt bewilligen, was in diesem Fall auch geschehen war. Rodungsarbeiten hatten schon begonnen, als sich in erster Linie die Jägerschaft regte und die Sinnhaftigkeit einer solchen Strasse in diesem steilen Hang in Frage stellte.

Gespräche führten zum Resultat, dass erst einmal nur ein kleiner Teil der Strasse ab der Brügglistrasse Richtung Westen gebaut werden sollte, ohne Kehrplatz und obere Weiterführung Richtung Osten. Manfred Wyss war zu dieser Zeit Leiter des Amts für Raumplanung und Pächter im Revier 3, Bettlachstock. Die besagte Strasse wurde auch im unteren Teil nie fertiggestellt.

Ab 1982 bestand die Pflicht, auch für Waldstrassen ein kantonales Baubewilligungsverfahren durchzuführen.Die Bürgergemeinde Bettlach stellte in jenem Jahr ein entsprechendes Gesuch. Neben besagter Strasse am Südhang des Bettlachstockes sollte auch eine Erschliessungsstrasse im Gebiet Peterlischwang an der Nordwestseite des Bettlachstock gebaut werden.

Landabtausch mit dem Kanton

Zu diesen Gesuchen gab es jetzt mehrere Einsprachen von Naturschutzvereinen etc. Mit den Einspracheverhandlungen wurde die Idee des Naturreservates konkret. Ein flächengleicher Landabtausch zwischen Kanton und Bürgergemeinde führte schliesslich zur Einigung.
Die Bürgergemeinde Bettlach erhielt den gut erschlossenen Staatswald oberhalb des Dälwiteli und trat dafür die steilen Bergwälder am Bettlachstock an den Kanton ab. Es wurde ein Wertausgleich von Fr. 300'000.- vereinbart, zahlbar in 10 Jahresraten. Aus dem ehemaligen Staatswald konnte diese Summe leicht erwirtschaftet werden.
1998 bis 2002 haben dann die angrenzenden Waldeigentümer ihren Bergwald mit einer je 99 jährigen Vereinbarung zum Nutzungsverzicht an das Naturreservat "gegeben".

Thomas Schwaller vom Raumplanungsamt stellte das weitere Vorgehen nach dem positiven Unesco-Entscheid vor. Infotafeln, Infostationen, Wanderungen, allenfalls Führungen, eine Homepage und weiteres Infomaterial sollen zusammengestellt werden. Dazu wurde ein Kernteam mit Vertretungen aus den Gemeinden und dem Kanton sowie Grenchen Tourismus zusammengestellt und mit der Ausarbeitung von Ideen beauftragt.

Ein Musikstück namens Bettlachstock

Musikalisch umrahmt wurde die Feier auch beim Schützenhaus vom Duo Bettlachstock mit Ruedi Bauriedl und Fritz Weyeneth. Als Überraschungsdarbietung spielte Ruedi Bauriedl das selbst komponierte Stück «Bettlachstock». Barbara Leibundgut moderierte den Anlass und betonte, dass es allen Beteiligten ein grosses Anliegen sei, dem Bettlachstock und dem gesamten Naturschutzgebiet Sorge zu tragen.

Der Berg mit seiner Schönheit solle weiter wie gewohnt genützt werden können. Trotzdem sollen auch Auswärtige das Welterbe besuchen können. Beide Bedürfnisse sollen abgedeckt werden. Ins Weltnaturerbe aufgenommen zu werden, sei gleichzeitig eine grosse Ehre und gerade wegen der unterschiedlichen Bedürfnisse eine Herausforderung, der alle Involvierten mit Respekt und Freude zugleich begegneten.


(Quelle: Grenchner Tagblatt, 21.09.2021)
21.09.2021 | Mely Daniella
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