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Eigentlich hätte er sich eine jüngere Person am Ruder gewünscht
Im Sommer wurde Martin Joss zum Präsidenten der reformierten Kirche Grenchen-Bettlach gewählt. Seine Aufgabe wird unter anderem sein, die Kirchgemeinde finanziell wieder auf Kurs zu bringen. Er hätte sich aber eine jüngere Person gewünscht.

Denn nach einigen Überschussjahren befinden sich die Finanzen der rund 5700 Mitglieder zählenden Landeskirche im Krebsgang. «Der Trend bei den Mitgliederzahlen ist weiterhin sinkend», stellt Joss nüchtern fest.

Zwar habe sich die Situation im Zuge des Bevölkerungswachstums Grenchens etwas entschärft, «doch die langfristige gesellschaftliche Entwicklung ist gegenläufig. Davor können wir die Augen nicht verschliessen». So hatte die Kirchgemeindeversammlung von Ende November einmal mehr ein defizitäres Budget zu genehmigen.

Der 69-jährige Joss, der erst seit zwei Jahren überhaupt Mitglied des Kirchgemeinderates ist und seit viereinhalb in Jahren Grenchen wohnt, hat die Aufgabe nicht aktiv gesucht. «Sie wurde an mich herangetragen.»

Keine Jungen gefunden

Er selber hätte sich gewünscht, dass eine jüngere Person ans Ruder kommt. Doch es fand sich niemand. Der ehemalige Primar- und Berufsschullehrer Joss lebte mit seiner Frau und seinen drei Kindern lange Zeit in Oberwil und war dort Gemeindepräsident. Die Amtszeitbeschränkung erlaubte damals die Ausübung des Amtes nur während vier Jahren. Joss konnte sich somit vorstellen, wieder ein Exekutivamt auszuüben, auch wenn das nun 30 Jahre her ist. In Grenchen hat er übrigens über den Gospelchor in der Kirche Fuss gefasst. «Ich war nie ein grosser Predigtbesucher», gibt er zu.

Doch die Botschaft des Evangeliums hält er für gesellschaftlich relevant. «Man muss nur zeitgemässe Wege finden, sie den Menschen wieder zu vermitteln.» Die traditionelle Predigt von der Kanzel komme heute nurmehr bei älteren Personen an, während Jüngere Event-orientiert funktionieren. In spezielles Gottesdiensten wie z. B. Jugendgottesdiensten, Thomasfeiern (für Menschen mit Zweifeln und Fragen) sieht er eine Möglichkeit, die Kirchenbänke vermehrt zu füllen. Auch das sommerliche Open Air sei eine solche Chance. «Reformation bedeutet für mich nicht Status, sondern ein Prozess, in welchen die sozialen, kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen mit einfliessen sollten.»

Nicht dass er den Pfarrpersonen am Zeug herumflicken möchte. «Das Team, Pfarrer, Verwaltung und Angestellte arbeitet motiviert und verantwortungsbewusst.» Er könne sich aber vorstellen, dass die Freiwilligenarbeit noch ausgebaut werden könne.

Gute Erfahrungen mache man mit der informellen «Forum»-Gruppe in Bettlach. «Vielleicht könnte man das Modell auch in Grenchens Pfarrkreisen anwenden.» Als gut funktionierend schätzt er in Grenchen auch die Ökumene ein, sei dies in gemeinsamen Veranstaltungen, Trägerschaften (wie dem überkonfessionellen Hilfsverein «Dienst am Nächsten») oder dem regelmässigen Austausch von Funktionären und Mitarbeitenden der drei Landeskirchen. Selbst einer Zusammenarbeit über die Religionsgrenzen gegenüber zeigt sich Joss grundsätzlich offen. «Ich kann mir den Dialog mit liberalen Muslimen durchaus vorstellen.

Es gibt einiges zu tun

Nach nunmehr vier Monaten im Amt habe er keine unbequemen Überraschungen erlebt, «mit der Ausnahme vielleicht, dass ich die nötige Arbeitszeit doch etwas unterschätzt habe», wie Joss einräumt. «Es gibt viele Mails, die innert nützlicher Frist bearbeitet sein wollen», meint Joss und schmunzelt. Obwohl er ein Büro im Lesezimmer des Zwinglihauses hat, arbeitet er auch oft von zu Hause aus.

Zu den Kernaufgaben gehört natürlich auch die Sitzungsleitung des 13-köpfigen Kirchgemeinderates, der rund 10-mal jährlich tagt und dessen Sitzungen eigentlich öffentlich sind wie bei der politischen Behörde. Zuhörer gibts aber nie. Dazu kommen regelmässige Besprechungen mit der Verwaltung, Predigtbesuche, Mitarbeiteitergespräche, Anlässe und Sitzungen der Bezirkssynode Solothurn.

Weniger Pfarrpensen?

Zurück zum Sparauftrag: Wo kann überhaupt gespart werden? «Über 60 Prozent unserer Kosten sind Personalausgaben, da ist die Rechnung schnell gemacht», meint Joss. Es gebe denn auch Überlegungen hinsichtlich einer Pensenreduktion. Dies soll aber im Rahmen einer bevorstehenden Pensionierung und damit «sozialverträglich» erfolgen. Dass damit auch das kirchliche Angebot angepasst werden muss, ist klar.

Eine weitere Überlegung ist die Verkleinerung des Kirchgemeinderates. Auch hier sieht Joss eine Möglichkeit zur Verschlankung auf die Wahlen von 2017 hin. Der Grundsatzentscheid dafür oder dagegen müsste allerdings schon im nächsten Jahr gefällt werden. Denkbar sei ferner, dass ein Ressortsystem eingeführt wird, was die sechs ständigen Kommissionen entlasten könnte.

Sparvorschläge nötig

Apropos sparen: Es ist für Joss vertretbar, sofern damit der Grundauftrag der Kirche nicht zu stark eingeschränkt wird. Er habe ein gewisses Verständnis, wenn die Gemeindeversammlung beschlossen habe, die gestrichenen Spendengelder wieder ins Budget zu nehmen – «obwohl ich selber hinter dem Vorschlag des Kirchgemeinderates stand. Denn Sparvorschläge müssen in Zeiten knapper Finanzen gemacht und auch diskutiert werden.»

Würde er in der reformierten Kirche Grenchen-Bettlach auch Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen? – «Warum nicht?», meint Joss. Schliesslich gehöre dies zum christlichen Handeln. «Allerdings wäre die Umsetzung nicht einfach und ohne Vernetzung, z. B. mit anderen Kirchgemeinden, kaum lösbar.»

(Quelle: Grenchner Tagblatt, 4.12.2015)
07.12.2015 | Burkhard Corinne
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