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Freitag, 19. April 2024
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Schliessung nach 65 Jahren: Bettlacher Drogerie wird pensioniert
von Oliver Menge
(Foto: Oliver Menge)



Ende Mai schliesst die Drogerie an der Dorfstrasse nach 65 Jahren. Die Stammkunden reichen Inhaber Kurt Frehner nicht, um das Geschäft am Leben zu halten. Er führte das Geschäft in den letzten 32 Jahren.

Kurt Frehner, Inhaber der gleichnamigen Drogerie an der Dorfstrasse, hört Ende Mai auf und lässt sich pensionieren. Die Drogerie wird geschlossen und bleibt es auch – einen Nachfolger habe er gar nicht erst gesucht, sagt Frehner. Ende April soll der Ausverkauf beginnen, bis Ende Mai soll das Geschäft leer sein.

Nicht der Erste, der aufgibt

Er habe aufgegeben, so wie schon andere Geschäftsbetriebe im Dorf vor ihm, sagt Frehner. «Als ich die Drogerie 1984 übernahm, gab es beispielsweise noch drei Metzgereien im Dorf. Die letzte verschwand schon vor Jahren.» Schuld daran sei das Einkaufsverhalten der Leute, sagt Frehner. «Früher war man froh, dass man die meisten Dinge im Dorf quasi direkt vor der eigenen Haustür einkaufen konnte. Jetzt setzt man sich ins Auto oder den Bus, der alle Viertelstunde in die nächste Stadt – beispielsweise Grenchen – fährt und erledigt seine Besorgungen dort aufs Mal.»

Er habe zwar immer auf eine stattliche Anzahl von Stammkunden zählen können, aber das genüge einfach nicht, um den Umsatz zu generieren, den es auf die Dauer brauche. «Die Laufkundschaft fehlt je länger, je mehr. Im Vergleich zu den Anfangsjahren erziele ich heute nur noch etwa die Hälfte des Umsatzes.»

Dazu komme, dass beispielsweise Drogerie-Ketten ganz andere Einkaufs- und Werbemöglichkeiten hätten als so ein kleiner Betrieb, wie er ihn führe. Die Drogerie-Ketten köderten die Kunden zudem mit Sonderangeboten, bei denen man als Kleiner nicht mithalten könne. «Und um Mitglied in einer solchen Kette zu werden, hätte das Geschäft wesentlich besser laufen müssen, als das überhaupt möglich war.» Wenn man zu klein sei, gerate man unweigerlich in diesen Teufelskreis.

Die Grossverteiler seien ebenfalls eine ernst zu nehmende Konkurrenz, die er immer mehr habe zu spüren bekommen: «Ich führte stets ein Sortiment an Bioprodukten. Dieses habe ich in den letzten Jahren reduziert, seit die Grossverteiler ebenfalls auf Bio setzen.» Und auch im Drogerie- und Gesundheitsbereich könne ein Kleiner wie er mit den Grossverteilern nicht mithalten, die mehr und mehr auch diese Sparte in ihrem Sortiment abdeckten.

Zusammengefasst: Das Einkaufsverhalten der Kunden und die Konkurrenzsituation auf dem Markt machen es für die Kleinen in den Dörfern schwierig zu überleben.

Früher waren bessere Zeiten

Das war nicht immer so: Als 1951, also vor genau 65 Jahren, das Drogistenpaar Hess an der Dorfstrasse ein Stück Land kaufte und darauf ein Wohn- und Geschäftshaus baute, boomte die Uhrenindustrie in der Region. Im unteren Teil des Hauses entstand eine schmucke, kleine Drogerie.

Rund 900 Uhrenarbeiter lebten und arbeiteten damals in Bettlach, jedermann kaufte im Dorf ein und die Drogerie konnte aufgrund des guten Geschäftsgangs schon bald auf das Doppelte vergrössert werden. Dann kam die Uhrenkrise und in dieser Zeit wurde Hans-Ulrich Hess, der Inhaber, krank und starb.

33 Jahre nach der Gründung übernahm Frehner das Geschäft, liess das Haus 1989 renovieren und richtete die Drogerie komplett neu ein. Zwar wuchs das Dorf stetig weiter und hat heute gegen 5000 Einwohner, aber zu wenige kaufen noch bewusst im Dorf ein. Jetzt, 32 Jahre später, werde es nun eine weitere Lücke in Bettlach geben, sagt Frehner.

Velotour ist geplant

Der am Zürichsee aufgewachsene Drogist, der hier zusammen mit seiner Frau eine neue Heimat gefunden hat, wird dem Jurasüdfuss treu bleiben und weiterhin im Haus wohnen. Frehner freut sich auf die Pensionierung und will mit seiner Ehefrau noch viele schöne Jahre erleben. Sein Dank gilt den langjährigen Kunden, der Kontakt werde ihm bestimmt fehlen, wie er sagt.

Der passionierte Radfahrer will seinem Hobby künftig mehr Zeit widmen: Schon im Juni ist eine grössere Velotour entlang deutscher Flüsse geplant: Entlang dem Neckar bis Heidelberg zum Rhein, über Mainz und Frankfurt dem Main und der Tauber hoch, von dort bis an die Donau und zurück an den Bodensee.

Drei Wochen auf der Piste zu sein, darauf freue er sich besonders. «Für mich ist das wie ein kleines Abenteuer, denn ich bin alleine unterwegs und da gibt es immer spannende Begegnungen und Entdeckungen zu machen.»

(Quelle: Grenchner Tagblatt, 21.04.2016)
22.04.2016 | Burkhard Corinne
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